Wir, die SPD

Mit rotem Stadtturm und „Herz für Straubing“ treten 40 Genossen für den Stadtrat an

Stadtratsliste 2020
Die Kandidaten für die SPD-Stadtratsliste, untere Reihe (v.l.): Katrin Stibbe, Werner Schäfer, Peter Euler, Dr. Olaf Sommerfeld, Peter Stranninger, Nail Demir, Gertrud Gruber und Jürgen Karbstein; zweite Reihe (v.l.): Martina Rudolph, Robert Frohnholzer, Hans Lohmeier, Anton Mocker, Georg Hofmeister, Amina Hersi Isse, Erich Altmann, Marco Grzyb, Andreas Ginglseder, Christa Brunner, Bernd Vogel, Anna Maria Schneider, Andreas Licht; dritte Reihe (v.l.): Friedrich Geisperger, Michael Schötz, Franz Hofmeister, Johanna Kammermeier, Sonja Hofmeister, Slim Ahmed Al Atki, Benjamin Kulzer; obere Reihe (v.l.): Julian Guggeis, Simon Bründl, Jürgen Borchert, Torben Hüsing, Marvin Kliem, Maike Lehner, Peter Kroul jun., Markus Grünner und Sanharieb Kanon. Jeder bekam einen roten Stadtturm mit Herz des Kreativladens „Lummerland“ des Betreuungsverein 1:1, man will bei Give-aways im Wahlkampf auf nachhaltige, soziale und integrative Ideen setzen.

Wir. Straubing ist bunt. Bezahlbarer Wohnraum. Senioren. Familien. Kinder. ÖPNV. Pädiatrie für Stadt und Klinikum. Gegen den Rechtsruck. Neben kleineren Schlagworten, wie neues Industriegebiet oder Stadtplatzverschönerung, waren dies die Hauptpunkte, die die 40 Listenkandidaten der SPD für die Stadtratswahl 2020 am Mittwochabend im Saal des Gäubodenhofs mit Nachdruck formulierten. Mit rotem Stadtturm in der Hand und einem „Herz für Straubing“ treten elf Frauen und 29 Männer zwischen 20 (Peter Kroul jun.) und 78 Jahren (Christa Brunner) 102 Tage vor der Stadtratswahl an. Der Ortsverein der SPD orientierte sich nicht an der deutschen SPD. Geschlossen stark mit einstimmigen Abstimmungen, traditionellem, aber nur kurzem Schimpfen über die CSU (mit dem Hinweis, dass der gesamte Stadtrat bei Sachfragen gut zusammenarbeite), und ohne Jammern, sondern positiv gestimmt, packten Oberbürgermeisterkandidat Peter Stranninger und seine 39 Mitstreiter den Kommunalwahlkampf unter der kurzweiligen Moderation von Ortsverbandsvorsitzendem Dr. Olaf Sommerfeld an. Der begann klassisch mit einem Willy-Brandt-Zitat: „Der beste Weg, die Zukunft vorauszusagen, ist, sie zu gestalten.“ Das will man gemeinsam mit den Straubingern schaffen. Daher wird „Wir“ ein Wahlkampfslogan der Straubinger SPD. „Wir haben nur eine Chance, wenn wir das Wir leben“, rief Stranninger zu einem geschlossenen und engagierten Wahlkampf auf. Und er bekam viel Rückhalt: „Wir werden dich alle unterstützen, wo wir nur können.“ Auf der Liste der Genossen stehen Straubinger aus der ganzen Stadt, rund die Hälfte stammt aber aus Alburg. Vielleicht wird ja der Fuchsbau das neue SPD-Stammlokal?

In Straubing wieder lauter und sichtbarer werden
Sommerfeld und Stranninger freuten sich, mit der „starken SPD-Liste“ das „ganze Spektrum der Bürger der Stadt abzudecken“. Die Kandidaten aus vielfältigen Berufen seien in zahlreichen Vereinen, Verbänden oder Institutionen präsent und vernetzt. Bewusst wollte man auch junge Leute auf die Liste setzen. 29 Listenkandidaten besitzen ein Parteibuch, die anderen elf sind nicht in der SPD. Kurz stellte sich jeder der Anwesenden mit seinem familiären und beruflichen Hintergrund vor und vor allem damit, wo und wie er persönlich Schwerpunkte für Straubing setzen will. Sie treten zum Beispiel dafür an: „Weil die SPD in Straubing wieder lauter und sichtbarer werden muss“ (Sonja Hofmeister), „um rechte Rattenfänger so klein wie möglich zu halten“ (Marvin Kliem), „für ein lebenswertes Straubing für Menschen aller Nationen“ (Maike Lehner). Dem schloss sich Stadtrat Nail Demir mit Integrationsarbeit an. Knackig kurz war Werner Schäfers Vorstellung: „Straubinger Dinosaurier – siebter Kommunalwahlkampf“. Und sein Stadtratskollege Peter Euler betonte: „Mir geht mein Rathaus ab“, gern vertritt er offensiv, warum der Neubau für 46,5 Millionen sinnvoll ist. Lieber Altenheime als ein Rathaus bauen, forderte Christa Brunner, die für ihr Engagement in der Seniorenarbeit gewürdigt wurde.

Rote Socken gegen Rechts und für Kinder und Frauen
„Sozial kann man nicht groß genug schreiben“ (Martina Rudolph), „Vorteile von und mit Regensburg nutzen“ (Michael Schötz) oder „die SPD ist nach wie vor meine Lieblingspartei“ (Bernd Vogel), waren weitere Aussagen. Stark für mehr Frauen in der Politik, für mehr Kindertagestätten und tragbare Mieten machten sich Beate Uekermann, Johanna Kammermeier und Marco Grzyb. „Bin eine unglaublich rote Socke“ (Robert Frohnholzer), junge Leute und den ÖPNV fördern (Julian Guggeis) und sich „gegen die AfD stark machen“ (Jürgen Borchert), sind weitere Beispiele der Vorstellungsrunde. Borchert brachte auch die Idee, ein Restaurant für Hilfsbedürftige anzubieten, damit diese in Würde an der Gesellschaft teilhaben können.

Lohmeier sichert von hinten ab
Bürgermeister Hans Lohmeier wählte den letzten Listenplatz: „Platz 40. Damit ich hinten aufpassen kann, dass nicht zu viele rausfallen.“ Der langjährige Stadtrat (seit 1984) ermutigte und ermahnte die Mitstreiter, dass wahrscheinlich nicht jeder in den Stadtrat gewählt werden wird, aber dass man trotzdem dabei bleiben solle, um lange ein schlagkräftiges Team zu haben, denn, „jede Stimme für die SPD ist eine Stimme gegen rechts“. Lohmeier schloss: „Am besten wäre es für Straubing, wenn alle 40 SPDler in den Stadtrat kommen – wir hätten alle Gebiete abgedeckt!“

        • Straubinger Tagblatt | Straubinger Rundschau | 6.12.2019 | -su-
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Abstimmung Stadtratsliste 2020
Abstimmung Stadtratsliste 2020

Die SPD-Stadtratsliste

  1. Peter Stranninger, Diplom-Betriebswirt (FH); 2. Gertrud Gruber, Krankenschwester i.R.; 3. Dr. Olaf Sommerfeld, Notar; 4. Amina Hersi Isse, Dolmetscherin; 5. Jürgen Karbstein, Verwaltungsbeamter; 6. Sonja Hofmeister, Arzthelferin; 7. Marvin Kliem, Student; 8. Maike Lehner, Studentin; 9. Nail Demir, Angestellter am BKH; 10. Katrin Stibbe, Krankenschwester; 11. Peter Euler, Lehrer/Pensionist; 12. Anna Maria Schneider, selbständige Friseurmeisterin; 13. Werner Schäfer, Lehrer/Pensionist; 14. Christa Brunner, Rentnerin; 15. Michael Schötz, Projektleiter; 16. Martina Rudolph, Angestellte beim BRK; 17. Bernd Vogel, Lehrer an Mittelschulen; 18. Johanna Kammermeier, Hotelangestellte in Elternzeit; 19. Friedrich Geisperger, Direktor; 20. Beate Uekermann, Rentnerin; 21. Benjamin Kulzer, Software-Berater; 22. Marco Grzyb, Sozialpädagoge/ Angestellter/Prokurist; 23. Robert Frohnholzer, selbstständiger Diplom-Mathematiker/Physiker; 24. Jürgen Borchert, Erzieher; 25. Julian Guggeis, Heilerziehungspfleger; 26. Andreas Licht, Anwendungsberater; 27. Slim Ahmed Al Atki, Künstler/Goldschmied; 28. Franz Hofmeister, Industriemeister Metall; 29. Peter Kroul jun., Angestellter/ Duales Studium; 30. Dr. Susanne Kim, Fachärztin für Kinder/ Jugendmedizin; 31. Simon Bründl, selbstständiger Musiklehrer; 32. Erich Altmann, Redakteur; 33. Manuel Schäfer, Studienreferendar; 34. Markus Grünner, Fachkraft für additive Fertigung; 35. Andreas Ginglseder, Maler und Lackierer; 36. Georg Hofmeister, Maschinenbauingenieur/ Projektleiter; 37. Sanharieb Kanon, Friseurmeister; 38. Anton Mocker, Rentner; 39. Torben Hüsing, Doktorand am TUMCampus Straubing; 40. Hans Lohmeier Lehrer/Pensionist;
    Ersatzbewerber: 41. Gabriele Lehner, Fotografenmeisterin; 42. Christine Sommerfeld, Lehrerin.