„Mutig für Straubing“

Straubinger SPD kürt OB-Kandidaten: Peter Stranninger tritt am 8. März wieder an

OB-Kandidat
Peter Stranninger (2.v.r.) will sich am 8. März 2026 wieder um das Amt des Oberbürgermeisters bewerben. Unterstützung bekommt er von Stadtverbandsvorsitzendem Marvin Kliem (links), seiner Frau Barbara (2.v.l.) und der stellvertretenden Stadtverbandsvorsitzenden und Stadträtin Gertraud Gruber (rechts).
Foto: Eva Bernheim

Die Straubinger SPD hatte den Namen ihres Kandidaten (oder der Kandidatin?) für das Amt des Oberbürgermeisters bis zur Nominierungsversammlung am Freitagabend streng unter Verschluss gehalten. Es war bereits spekuliert worden, dass der Stadtverbandsvorsitzende Marvin Kliem auf den Schild gehoben würde. Erst beim „Zukunftsfestival“, musikalisch umrahmt durch die Band „All Right Now“, im Saal des Burgtheaters wurde das Geheimnis gelüftet: Peter Stranninger tritt noch einmal an und bewirbt sich bei der Kommunalwahl am 8. März 2026 um das höchste Amt in der Stadt.

Der 55-jährige Stadtrat, stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Vorsitzende des Unterbezirks Straubing wurde mit 27 von 31 Delegierten-Stimmen nominiert. Sein Motto: „Mutig für Straubing.“
Stadtverbandsvorsitzender Marvin Kliem hatte den Kandidaten vor seiner Wahl angekündigt als „einen, der Straubing liebt, viel Erfahrung hat und das Rathaus wie seine Westentasche kennt.“ Stranninger ist seit 1996 Mitglied des Stadtrates.

„Entgegen aller Bedenken Visionen haben“
In seiner Bewerbungsrede berief sich der 55-Jährige, der bereits 2020 als OB-Kandidat angetreten war, immer wieder auf die Hochzeiten der Straubinger SPD unter den damaligen Oberbürgermeistern Fritz Geisperger und Reinhold Perlak. Damals seien viele Projekte mutig angepackt worden, die heute noch Bestand hätten, so etwa das Bandhaus, es sei für ihn die „Blaupause“ für viele heutige Vorhaben, wie etwa das Burgtheater. Seine Philosophie: Man müsse entgegen aller Bedenken Visionen haben und vor allem mit den Leuten reden, „ansprechbar sein“, dann würde man gemeinsam Lösungen finden. Es sei höchste Zeit, dass Straubing „nicht mehr nur verwaltet, sondern auch gestaltet“ werde. „Straubing kann mehr als satt und sauber“, so Stranninger.
Eines seiner Top-Themen war bezahlbares Wohnen. Als mögliche Lösungen nannte Stranninger Aufstockungen und Sanierung bereits bestehender Blöcke und die Erhöhung der Quote im Sozialen Wohnungsbau von 20 auf 30 Prozent. Ebenso forderte er die verstärkte Ausweisung von Erbpacht-Baugebieten. Die Innenstadt müsse belebt werden, „indem auch wieder mehr Menschen im Zentrum wohnen.“ Vorbild: Das „Teisnacher Modell“, bei dem Hausbesitzer bei der Sanierung und Vermietung leerstehender Innenstadt-Wohnungen durch die Stadt unterstützt würden. Ebenso notwendig seien mehr Anwohnerparkplätze.

Neue Grundschule für Straubing-Süd?
Die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt müsse durch Anziehungspunkte nach dem Vorbild des Kaffee-Kiosks gesteigert werden, etwa durch ein Kunsthandwerker-Haus.
Zur Stärkung der heimischen Wirtschaft sollten Firmengründungen unter wissenschaftlicher Unterstützung und Anleitung gefördert werden (Vorbild: Silicon Valley Programm der TH Deggendorf). Im Bereich Kultur regte Stranninger eine neue Bayerische Landesausstellung in Straubing an, etwa zum Thema „Nasser Limes“, die das UNESCO-Weltkulturerbe entlang der römischen Reichsgrenze an der Donau präsentiert. Weitere Themen waren unter anderem eine neue Grundschule für Straubing-Süd („St. Josef platzt aus allen Nähten“), eine Zulage für Erzieherinnen, um Straubing für Kita-Personal attraktiv zu machen, die barrierefreie Teilhabe an Veranstaltungen für alle, eine Kinderstation am Klinikum und die Fortschreibung des Projekts Soziale Stadt Straubing-Süd. Sein Vorbild sei die Initiative des Burgtheater-Vereins. „Ich habe höchsten Respekt vor eurem Mut.“ Manchmal, so Stranninger, müsse man auch spinnen dürfen. „Denn wenn man das nicht mehr darf, verharren wir in der Gegenwart.“

Mit Erlaubnis des Straubinger Tagblatts | Straubinger Rundschau | 07.06.2025 |-ber-