Nachtflug für Christoph 15

Klinikum informiert über Stand der Arbeiten

Hubschrauberlandeplatz
Klinikumsgeschäftsführer Dr. Christoph Scheu (4.v.l.) informierte über den neuen Hubschrauberlandeplatz auf dem Klinikum St.Elisabeth.

In luftiger Höhe auf dem Dach des Klinikums St.Elisabeth informierte Klinikumsgeschäftsführer Dr. Christoph Scheu eine Reihe von Stadträten von SPD und Grünen sowie Interessierte über den aktuellen Stand der Arbeiten für den neuen Hubschrauberlandeplatz. Das Richtfest für den neuen Hangar findet am 14. August statt.

Chefarzt Prof. Dr. Johann Vogel wies darauf hin, dass im Notfall jede Minute zähle. Die momentane Situation sei unbefriedigend. Der Patient müsse aus dem Hubschrauber in einen Sanka verlegt, vom Hubschrauberlandeplatz zur Notaufnahme gefahren werden um dort ein weiteres Mal umgebettet zu werden, so Vogel. Im Normalfall eine Strapaze für einen Schwerverletzten.
Mit der neuen Einrichtung würde sich das grundlegend ändern, beteuerte der Geschäftsführer des Klinikums, Dr. Christoph Scheu. Mit der Landung auf dem Dach, das durch eine 450 Tonnen schwere Stahlkonstruktion gestützt werde, könne der Notfallpatient schnell über einen Lift an alle wichtigen Stellen, wie Schockraum oder Herzkatheterlabor schonend und schnell transportiert werden. Besonders stolz ist Scheu auf die Tatsache, dass bereits jetzt Spitzenwerte beim Öffnen von Herzkranzgefäßen erzielt würden: „Bei uns dauert das im Schnitt 27 Minuten von der Ankunft im Krankenhaus bis zum Öffnen des Verschlusses.“ Damit liege man im bundesweiten Vergleich ganz vorne. Wichtig sei es aber auch, im Vorfeld keine Minute zu verlieren.
Dr. Vogel erläuterte die Einsatzmöglichkeiten des Rettungshubschraubers an vielen Beispielen. Zunächst denke man immer an Verkehrsunfälle. Dies sei aber nur ein Teilbereich von Christoph 15. Menschen mit Krampfanfällen, Schlaganfällen oder Herzinfarkten würden genauso vom Hubschrauber geholt und in die entsprechenden Einrichtungen geflogen. Ein wichtiges Einsatzgebiet sei die Versorgung mancher ländlicher Regionen, in denen es an Notärzten mangle, so Vogel. Vor allem hier spiele der Zeitfaktor wieder eine große Rolle. Ein bisschen Zukunftsmusik ließ Vogel auch anklingen: „Momentan startet der Rettungshubschrauber von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. Über einen 24stündigen Einsatz wird bereits nachgedacht.“ Aber diese Gedankenspiele stecken noch in den Kinderschuhen.
Mit dem neuen Hubschrauberlandeplatz wird sich auch die Lärmbelästigung für die Anwohner verringern. Eine Verbesserung also an vielen Stellen, die nur begrüßenswert sein kann.