„Es ist kein Eis, aber eine Alternative“, weiß Stefan Skowronek, der Betreiber des Like-Ice-Domes in Wenzenbach bei Regensburg. Und er schickt die sozialdemokratischen „Eistester“ auf die Kunststoffläche, die wie ein riesiges Puzzle in einer ehemaligen Badminton-Halle fest verlegt ist. Schneeweiß, mit Bande und Eishockeytoren. Optisch kein Unterschied zum echten Kunsteis im Stadion am Pulverturm. Eine Alternative also für die heißdiskutierte zweite Eisfläche in Straubing?
Eingefleischte Eishackler sagen „Nein“. Das sei kein Eis. Ist es auch auch nicht, aber eben eine Alternative. Stadtrat Bernd Vogel schiebt ein paar Pucks mit dem Schläger über das Kunststoffparkett. Kein Problem. Fahren mit Schlittschuhen? Nach drei Runden auch kein Problem. Bremsen, echte, scharfe Kurven? Geht auch. Die fehlende Kühle von unten ist ungewohnt. Nachdem die Kufe warm gefahren ist, läuft's. Stadtrat Peter Euler jagt seinen Eisstock über die Oberfläche. Krachend landet er am anderen Ende in der Bande. Geht also auch.
Skowronek, der den Dome jetzt seit zwei Monaten betreibt, hat Kundenbewertungen vorbereitet. Kein Lob unter fünf Sternen von fünf. Auch die anfängliche Skepsis der Straubinger Sozialdemokraten legt sich mit der Eiszeit. Irgendwann vergisst man, dass es sich um Kunststoff handelt. Die einen spielen Eishockey, Euler schießt mit dem Stock und der Rest fachsimpelt an der Bande mit Hersteller Jürgen Weiss, der extra zum Ortstermin abgerückt ist. Die Vorteile liegen auf der Hand: Gewohntes Fahren und Bremsen, einmalige Anschaffungskosten, 1 Millimeter Abrieb in 20 Jahren, einfaches Abkehren statt aufwändiger Eisbereitung mit teurer Eismaschine. Ganzjähriger Betrieb mit geringsten Energiekosten, recyclebar.
Die Sozis lassen sich überzeugen. Eine gute Sache. Kein Eis, aber eine Alternative. Sie haben's ausprobiert und wissen jetzt, wovon sie reden. In anderen Städten funktioniert es schon.
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