Die Rathaus-SPD hat Vorschläge zum Umbau der Fußgängerzone vorgestellt. Auf einer Pressekonferenz in der Fraunhofer-Halle am Montagnachmittag hat die Fraktion dazu fünf Punkte auf den Tisch gelegt. Bürgermeister Hans Lohmeier erklärte dabei: „Ich meine, es ist an der Zeit, dass man sich einmal ein bisserl konkreter um den Stadtplatz kümmert, bisher ist da ja nichts Konkretes.“ Die Fraktion fordert außerdem „zeitnahe Informationen zum jeweiligen Planungsstand“ für Stadtrat und Bürger.
Es sind etliche Fragen, die die
SPD nach fast zwei Jahren Planung
noch unbeantwortet sieht. Vor allem
beim geplanten Beleuchtungskonzept
ist nach Auffassung von Stadtrat
Werner Schäfer immer noch unklar,
zu welchen Kosten und ob
überhaupt die bisherige Laternen-
Lösung durch Strahler an den
Hausfassaden gelöst werden kann.
Eine solche Lösung hänge vom Einverständnis
der Hausbesitzer ab, erklärte
Schäfer, die seien aber bisher
noch gar nicht befragt worden.
Die SPD hält eine solche Strahler-
Lösung darüber hinaus auch für
„denkmalpflegerisch bedenklich“
und schlägt deshalb vor, baldmöglichst
zunächst mit den Hausbesitzern
zu sprechen und dann die Beleuchtung
erst einmal versuchsweise
vorzustellen: „Sofern man Hausbesitzer
findet, die das zulassen.“
Außerdem plädiert die Partei für
den Erhalt des bisherigen Pflasters.
Das geschnittene Pflaster entlang
der Häuserfronten soll dazu dauerhaft
barrierefrei saniert und das
alte Pflaster in der Platzmitte soll
grundsätzlich erhalten werden. Da,
wo die Gehstreifen durch Gastronomie
belegt sind, schlägt die SPD
entweder eine Verbreiterung der
Gehstreifen oder eine Reduzierung
der Gastro-Tische vor. „Das ist eine
politische Entscheidung“, erklärte
Lohmeier, „wobei eine Verbreiterung
wahrscheinlich verträglicher
wäre.“
Die Zufahrt zur Fußgängerzone
soll durch versenkbare Poller geregelt
werden. „Wir haben Lieferzeiten
bis 10.30 Uhr“, erklärte Lohmeier,
„wer dann noch nicht draußen
ist, hat ein Problem.“ Und auch
die Elektrokabel-Kästen auf dem
Platz „sollen wieder unter die
Erde“, sagte Lohmeier: „“Die sehen
aus wie überdimensionierte Lippenstifte.
Da sollte man doch zustande
bringen, dass man die versenken
kann.“
Mit Verve wendet sich die Fraktion
gegen die ursprüngliche Idee des
Fußgängerzonen-Planers einer Verlegung
der Buswendeschleife vor
die Jesuitenkirche. Dafür müsste
die dortige Linde weichen, und
zwar ohne einen echten Gewinn, erklärte
Schäfer mit Blick auf den
dortigen Platzverlauf: „Es wäre
komplett unsinnig, wenn man die
Wendeschleife von der breitesten
Stelle an die engste Stelle verlegen
würde. Da, wo sie jetzt ist, ist der
beste Platz, auch für Touristenbusse.“
Schäfer kritisierte außerdem,
dass die Stadt sich mit der Musterfläche
vor der Sparkasse „von vorneherein
auf eine Möglichkeit eingeschossen“
habe und mahnte, dass
man die Kosten für eine solche Lösung
aber immer verdoppeln müsse:
„Wenn wir über den Theresienplatz
reden, dann müssen wir immer auch
den Ludwigsplatz im Auge haben
und an die finanzielle Seite denken.
Die wird auch mit Zuschüssen dann
nicht ganz billig kommen.“
Straubinger Tagblatt | Straubinger Rundschau | 20.3.2018 | -we-