Transparenz beim Verkauf des Hochhauses gefordert

SPD-Fraktion besichtigt Objekt in der Pfauenstraße bei Ortstermin

pfauenstraße
Die SPD-Fraktion ist zuversichtlich beim Ortstermin vor dem Hochhaus in Pfauenstraße, dass man das Eine oder Andere doch noch ändern kann. Auch Beate Uekermann vom Mieterschutzverein (4. von rechts) war zur Besichtigung gekommen.

Die SPD-Fraktion muss sich mit der Entscheidung des Stadtrats, das Hochhaus in der Pfauenstraße zu verkaufen, abfinden. Eine demokratische Entscheidung. „Aber wir missbilligen die Abstimmung trotzdem“, so Bürgermeister Lohmeier beim Ortstermin. Da werde leichtfertig Tafelsilber verscherbelt, weiß Christine Schrock, die ja auch Verwaltungsrätin für das Wohnungswesen ist. Und Beate Uekermann fordert, wie Peter Stranninger auch, dass die Mieten generell innerhalb von 3 Jahren nicht mehr als 15 % erhöht werden dürften. Die meisten Mieter seien mit den Kosten für Wohnraum oft sowieso schon am Limit.

Die Stimmung ist aufgeheizt im Hochhaus an der Pfauenstraße. Fraktionsvorsitzender Fritz Geisperger fühlt sich falsch informiert: „Die Wohnungen, die man uns vor längerer Zeit gezeigt hat, waren in einem miserablen Zustand. Das, was ich heute sehe, ist ganz etwas anderes.“ So ist es auch. Die beiden unbewohnten Wohnungen sind frisch gestrichen, hell und freundlich. Ernst Moser, Schreiner im Unruhestand, begutachtet die Fenster: „ Die müssen ausgetauscht werden, ganz klar.“ Das sei aber bezahlbar, genauso wie neue Türblätter oder Umbauten im Treppenhaus, die mehr Licht in die Wohnanlage bringen sollen. Die sozialdemokratischen Ideen für eine mögliche Low-Budget-Sanierung sprudeln nur so heraus bei der Begehung mit Hausmeister Helmut Dengler. Das Hochbauamt könnte die Städtische Wohnungsbau locker unterstützen, meint Moser. Schließlich müssten dort Kapazitäten frei werden, wenn in den nächsten Jahren bautechnisch so gut wie nichts mehr in den Haushalt eingestellt sei. Auch sollte man die strangweise Sanierung von fachlicher Seite noch einmal genauer unter die Lupe nehmen.
Stadtrat Peter Euler verweist auch noch einmal auf die 500 Studenten, die Straubing bis 2016 erreichen sollen. Ideal wäre da das Hochhaus. 150 Wohneinheiten in der Nähe der Forschungsstätten. Hier hätte man hartnäckiger mit dem Studentenwerk verhandeln sollen, so Euler. Auch Forschungsgruppen, die zeitlich begrenzt die Gäubodenstadt besuchen würden, hätten hier untergebracht werden können. Alles vergebene Chancen.
Stranninger fürchtet gar eine Salamitaktik der Wohnungsbau. Mit der Pfauenstraße gehe der Verkauf los, und wo endet er? Aufgabe der Wohnungbau sei es, bezahlbaren Wohnraum zu erhalten, bzw. zu schaffen und nicht zu verkaufen, so der Landtagskandidat.
Sowohl der Freistaat, als auch der Bund werden die Standards für Sanierungen in Kürze heruntersetzen. Dafür spricht Einiges. „Alle diese Vorteile wird dann ein privater Investor genießen“, orakelt Lohmeier. Wer dann letztlich den Zuschlag bekommt, sollte nach Meinung der Sozialdemokraten in der Hand der Stadträte liegen. Eine öffentliche Ausschreibung des Objekts fordert daher die SPD-Fraktion. Transparenz sei hier oberstes Gebot. Deshalb wird Christine Schrock einen Antrag im Stadtrat stellen, der die Forderungen der Sozialdemokraten zum Schutze der Mieter in diesem Projekt konkretisiert.