Zum Leserbrief von Feride Niedermeier in der Straubinger Rundschau vom 13. April
Wir beide, Bernd Vogel und Peter Euler haben uns die Mühe gemacht, den Straubinger Bürgerinnen und Bürgern gesammelt Informationen zum geplanten Bau einer Monoverbrennungsanlage für Klärschlamm zukommen zu lassen. Dabei war es uns wichtig, die drängendsten Fragen, die uns in Gesprächen zu dieser Thematik immer wieder gestellt wurden, zu beantworten. Belegbare Zahlen (30 LKWs am Tag mehr), belastbare Informationen (3 % der zugelassenen Emissionen statt 100 % bei einer Minianlage), das Procedere, mehr nicht.
Aber dazu taugen wir anscheinend nicht. Wir sind also nach Meinung der Fraktionsvorsitzenden der Grünen „Taugenichtse“. Wie schön, dass Feride Niedermeier selbst kritisch nachfragt und sich kontinuierlich und intensiv mit Monoverbrennung beschäftigt. Wir wissen nicht, wo sie nachgefragt und wie intensiv sie die Informationen aufgenommen und verwertet hat. In Ihrem Leserbrief vom Samstag jedenfalls spricht sie davon, dass die Phosphorrückgewinnung nicht im Zentrum der Klärschlammverbrennung steht. Das ist richtig. Haben wir auch nicht behauptet. Einfach nochmal kritisch oder unter Umständen genau nachlesen. Aber ab 2019 wird das gesetzlich Pflicht. Da ist es doch nur von Vorteil, diese Rückgewinnung, eigentlich ein grünes Thema, gleich in die Planungen mit einzubeziehen.
Ich will jetzt nicht noch einmal alle Informationen und Argumente aufrollen und Sie damit langweilen. Die sind in der letzten Freitagsausgabe des Tagblatts nachzulesen. Mit einer großen Anlage wird es Abgaswerte im Bereich der Irrelevanzgrenze geben, nämlich bei 3 %, was auch von der Regierung intensiv und kontinuierlich überprüft werden wird. Prof. Dr. Matthias Gaderer vom TuM-Campus, ein ausgewiesener Fachmann in dieser Thematik, spricht davon, dass die große Anlage die „kleinste Anlage ist, die noch sinnvoll ist“. Frau Niedermeier weiß es anscheinend besser.
Die SER jedenfalls setzt bei ihren Planungen auf bewährte Technik, die bereits getestet und im Einsatz ist; übrigens mit einer fantastischen Gesamtökobilanz. Nach der Verbrennung geht es weiter mit dem Prozess. Wertvolle Rohstoffe werden wieder dem Kreislauf zugeführt, gefährliche Stoffe extrahiert.Und sie setzt auf verlässliche Partner, mit denen sie schon viele Jahre vertrauensvoll zusammenarbeitet.
Dr. Olaf Sommerfeld hatte bei der letzten Sitzung des SPD-Stadtverbands einen Meterstab dabei. Darauf zeigte er uns anschaulich in Zentimetern, was der Unterschied zwischen 3 % und 100 % Abgasen ist. Er ist gewaltig. Ich möchte verträgliche Emissionen für alle Menschen in unserer Region. Und es geht. Ich möchte bezahlbare Abwassergebühren, weil ich für eine rentable Anlage stimmen werde, die ich nicht mitfinanzieren muss. Und ich möchte, dass wir füreinander Verantwortung übernehmen und eine zentrale Verwertung statt vieler kleiner Abgasschleudern bauen. Bekanntlich ist die Erde rund. Abgase kennen keine Grenzen. Ich habe da kritisch von Anfang an nachgefragt und -geforscht.
Bernd Vogel
Mitglied des Werksausschusses der SER
SPD-Stadtrat