Was länger schon hinter vorgehaltener Hand vermutet wird, hat Peter Euler, SPD-Fraktionsvorsitzender im Straubinger Stadtrat, der Mediengruppe Bayern am Freitagabend nun bestätigt.
Der frühere AfD-Stadtrat und OB-Kandidat Simon Bucher, nun schon drei Jahre parteilos, ist in die SPD eingetreten und soll laut Euler auch Teil der Fraktion sein. „Er wollte eigentlich schon vor drei Jahren wechseln, aber ich habe gesagt, so schnell geht das überhaupt nicht – ich habe ihm seinen Wandel vom Saulus zu Paulus zunächst nicht abgenommen.“ Nach drei Jahren Beobachtung durch die SPD sei dies nun anders. Es sei kein „Holterdipolter-Wechsel“, Bucher müsse auch eine Erklärung abgeben.
Bucher: Ich distanziere mich klar von der AfD
Bucher (28) sagte, er sei von 2016 bis 2020 AfD-Mitglied gewesen, habe sich dann aber „nicht mehr wohlgefühlt.“ Er habe aber „keinen Heiligenschein“, er sei schließlich in der AfD gewesen. Inzwischen distanziere er sich klar von seiner früheren Partei und habe auch Taten sprechen lassen. So habe er bei Space Eye mitgearbeitet und für die Entscheidung gestimmt, Straubing zum sicheren Hafen für Flüchtlinge zu machen.
Bucher arbeitete jahrelang in der Gastronomie, aber auch im Abgeordnetenbüro der AfD-Bundestagsabgeordneten Corinna Miazga (†) und ist nun Produktionsmitarbeiter bei einem Stahlbaubetrieb im Landkreis Straubing-Bogen. Er habe sich für die SPD entschieden, weil er kein Konservativer sei und zudem die SPD die Partei sei, die die klarste Kante gegen die AfD gezeigt habe.
SPD-Fraktion wächst mit Wechsel auf sechs Mitglieder – Größer als Grüne
Laut Euler habe sich die SPD die Entscheidung nicht leichtgemacht und alles genau geprüft. Bucher sei bereits in die Partei integriert und habe im Landtagswahlkampf plakatiert. Eigentlich sei er schon Mitglied der Fraktion, es gehe nur noch um Formalien. Man habe ihm vier Ausschüsse angeboten. Damit wächst die SPD-Fraktion nun auf sechs Köpfe und überholt die Grünen.
Mit Erlaubnis der Passauer Neue Presse | 13.01.2024 | -Melanie Bäumel-Schachtner-