Werner Schäfer (SPD) wurde mit 33 Stimmen zum dritten Bürgermeister gewählt. Foto: Ulli Scharrer |
Dienstag, 6.30 Uhr, traf Werner Schäfer zufällig in der Seminargasse die Leiterin des Kultur- und Schulamtes und begann spontan seine Arbeit als neuer Bürgermeister. „Auf was es mir sehr ankommt, ist enger Kontakt zu den Mitarbeitern des Rathauses, besonders zu jenen, wo ich mit Ausschussmitgliedschaften bedacht bin.
Außerdem enger Kontakt zu den Schulen“, erklärt Schäfer, der von 1974 bis 1984 dem Stadtrat angehörte und seit 2008 wieder im Plenum sitzt. Außerdem will der 71-Jährige alle Aufgaben, die auf ihn „in verschiedenen Ebenen zukommen, gut wahrnehmen“. Das heiße Vorbereitung und Leitung der Ausschüsse – „ein wesentliches Kerngeschäft“ – und auch alles andere, was an Repräsentationspflichten auf ihn zukommt, Grußworte als zweiter Stellvertreter des Oberbürgermeisters zu halten und „auch gerne die Überbringung von Geburtstagsgrüßen und ähnlichen Dingen“.
Im Schulausschuss, in dem er bereits tätig ist, will er sich stark engagieren. Gerade jetzt in den schwierigen Corona-Zeiten, will der ehemalige Lehrer in der Schulstadt Straubing aktiv sein. Noch in dieser Woche will er die Schulen besuchen und vor Ort erfahren, wo der Schuh drückt. Der Kulturausschuss – „bei dem wir schon eine lange Besprechung hatten“ – wird ein weiterer Hauptpunkt sein. Geschichte ist für Schäfer nicht nur ein Unterrichtsfach gewesen, sondern ist seine lebenslange Leidenschaft. „Der Umweltausschuss ist mir auch nicht unbekannt“, fügt er hinzu. Der Jugendhilfeausschuss erweitert „das große Feld an Aufgaben“. Der Jugendhilfeausschuss werde gerade in diesen Zeiten sehr wichtig, betont er. Auch dort sammelte er bereits Erfahrung, beziehungsweise hatte beruflich schon früher viel mit diesem Ausschuss zu tun.
Den Vorsitz des Rechnungsprüfungschausschusses muss er als dritter Bürgermeister einnehmen. „Da muss ich mich noch orientieren, der Ausschuss ist mir neu“. Außerdem hat er noch den Vorsitz im Ordnungsausschuss – „da lass ich mich noch instruieren, da hab ich noch nicht die Kenntnisse, wie zum Beispiel im Kulturausschuss“, erklärt Schäfer. Dazu kommt noch ein Aufsichtsratsposten bei der Volkshochschule, den er schon innehatte, „und mit der Volkshochschule bin ich seit 1972 verbandelt“. Außerdem freut sich Schäfer, dass er in der Verbandsversammlung des Niederbayerischen Landestheaters den Oberbürgermeister vertreten darf. Auch diesen Posten kennt er schon und freut sich, „dass diese Verbindung erhalten bleibt“.
Die Corona-Zeit soll ihn nicht bremsen, auch wenn man zum Beispiel Seniorenheime jetzt nicht besuchen kann. Wie Dr. Albert Solleder will er die Zeit verminderter Termine nutzen, sich gut in sein Bürgermeisteramt einzuarbeiten, erklärt der Träger der Goldenen Bürgermedaille der Stadt 2017.
Werner Schäfer studierte in Regensburg Germanistik, Geschichte und Sozialkunde für das Gymnasium. Nach seinem Einsatz in Bogen (bis 1984) wechselte er zur Deutschen Schule in Genua (sechs Jahre stellvertretnder Schulleiter), ein Jahr unterrichtete er an einem Gymnasium in Mittelfranken, Langenzenn, anschließend zwei Jahre als Fachleiter Deutsch am Goethe-Gymnasium in Regensburg. Vier Jahre war er Leiter der Deutschen Schule Alexandria in Ägypten. Vier Jahre als Schulleiter des Gymnasiums in Neutraubling folgten, anschließend war er acht Jahre Chef des Anton- Bruckner-Gymnasiums.
Straubinger Tagblatt | Straubinger Rundschau | 6.5.2020 | -ulli scharrer-