Coronafolgen für Kinder?

SPD-Bundestagskandidat Dennis Schötz im Gespräch mit einer Kinder- und Jugendärztin

Foto Kim Schötz
SPD-Bundestagskandidat Dennis Schötz erkundigte sich bei Kinder-Psychotherapeutin Dr. Sabine Kim zu folgen von Corona für Kinder und Jugendliche in der Region.
Foto Sonja Hofmeister

Dennis Schötz ist angehender Jurist, Stadtrat aus Viechtach und der Bundestagskandidat der SPD für die Region Straubing-Bogen und Regen. Er ist bekannt für seine Bürgernähe, seine Interviews und Internet-Podcasts mit besonderen Persönlichkeiten aus der Region. Mit seinem Podcast „Was Bayern bewegt“ machte er deshalb in Straubing halt, um mit der Kinderärztin und Psychotherapeutin Dr. med. Sabine Kim, die sozialen Auswirkungen der Pandemie in Straubing und der Region in der kinderärztlichen und psychotherapeutischen Praxis unter den strengen hygienischen Bedingungen zu erörtern.

Als Kinderärztin hat Frau Dr. med. Sabine Kim bisher eher weniger schwere Coronaverläufe gesehen, aber sie meinte, dass bei den neuen Mutationen gehäuft das postinflammatorische Syndrom (PIMS) beobachtet wurde, das sich Wochen nach einer Infektion durch Fieber, Hautausschlag und entzündete, veränderte Schleimhäute äußert,. Im Moment hat Frau Dr. med. Kim eher mit den Folgen der Schulschließungen und des Lockdowns in ihrer psychotherapeutischen Praxis zu tun. Sie müsse der COPSY-Studie aus Hamburg rechtgeben und bemerkt gehäuft psychische Auffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen.
Die soziale Ungleichheit verändert nach ihrem Empfinden auch die Biografien von Kindern und Jugendlichen, weil sie durch den schulischen Druck oft die Schulart wechseln. Andere hätten Angst, die Erwartungen der Eltern nicht erfüllen zu können. Wiederum gebe es die Sorge, dass die Schüler nicht dort abgeholt werden, wo sie durch den Lockdown stehen, wenn es zurück in die Schule und die Normalität geht. Schließlich könne sich nicht jeder Nachhilfe leisten.
Des Weiteren könne die Autonomieentwicklung der Teenager, also die Abnabelung vom Elternhaus nicht im gewünschten Maße stattfinden. Eine häufige körperliche Folge des Lockdowns sei Übergewicht. Bewegungsmangel, Fehlernährung und häufig exzessiver Medienkonsum begünstigen diese Entwicklung. Umgekehrt gebe es aber auch eine deutliche Zunahme der Essstörungen wie zum Beispiel Magersucht. Sollte sich abzeichnen, dass zunehmend Probleme mit schweren Verläufen bei Kindern und Jugendlichen beobachtet würden oder Probleme mit Folgeerkrankungen bei Kindern, dann wäre eine schnellere Impfung dieser Altersgruppe wünschenswert, so Kim. Unser Umgang mit der Umwelt und unsere extreme Mobilität seien laut Frau Dr. Kim Brandbeschleuniger für Pandemien. Auch langfristig sollten z.B. Onlinemeetings beibehalten werden, um unnötige Auslandreisen und Kontakte zu vermeiden. In anderen Ländern, wie Asien lege man den Schwerpunkt der Pandemiebekämpfung auf das sehr schnelle Reagieren und die Kontaktverfolgung. Dies wäre auch bei uns wünschenswert, um in Zukunft besser mit Pandemien umgehen zu können. Der Erfolg in Deutschland im letzten Sommer sei weniger einem guten Coronamanagement, sondern eher der Disziplin und dem extrem guten Wetter geschuldet gewesen, weil man sich kaum in geschlossenen Räumen aufhielt.
Das ausführliche Interview kann hier nachgelesen oder angehört werden: https://schoetzdennis.de und unter dem Podcast „Was Bayern bewegt“ von Dennis Schötz auf den gängigen Streaming-Diensten Spotify, Apple Podcasts, Google Podcasts und YouTube
-Sonja Hofmeister-