Leserbrief von Werner Schäfer vom 3. April 2019
Nach reiflichem Informieren, Nachfragen und Überlegen möchte ich Gründe für mein „Ja" zur Klärschlammverbrennungsanlage auf dem Gebiet der Kläranlage der SER (Straubinger Stadtentwässerung und Straßenreinigung) vorstellen. Ich bin für ein Ja bei der Abstimmung am 26. Mai.
- weil kleine Anlagen dieser Art unwirtschaftlich und umweltschädlicher sind als Anlagen für eine größere Region, im Fall Straubing mit einer Kapazität von 120 000 Tonnen;
- weil der Schadstoffausstoß bei der Straubinger Anlage „irrelevant" wäre, das heißt fast ganz ausgeschlossen werden kann;
- weil die SER mit der Bayernwerk Natur GmbH einen bewährten und leistungsfähigen bayerischen Partner besitzt;
- weil die Bayernwerk Natur die Belieferung der Straubinger Anlage gewährleisten kann und damit die langfristige Betriebsfähigkeit und Rentabilität;
- weil die Stadt beziehungsweise die städtische SER mit vertraglich garantierten 51 Prozent der Anteile am Betrieb maßgeblichen Einfluss behält;
- weil damit das nicht unerhebliche Gewerbesteueraufkommen der Stadt zugutekommt, konkret den Bürgern auch durch geringere Abgabenlast;
- weil die Bayernwerk Natur von den rund 50 Millionen Baukosten 90 Prozent tragen wird, die SER nur zehn Prozent;
- weil die Klärschlammverbrennungsanlage Energie für etwa 2 500 Haushalte liefern kann;
- weil sich nützliche Nebeneffekte einstellen, wie die Gewinnung von verwertbarem Gips und Eisensalzen;
- weil die zukünftig gesetzlich vorgeschriebene Phosphatgewinnung angestrebt werden kann;
- weil das steigende Verkehrsaufkommen durch An- und Abtransport verkraftbar ist;
- weil keine naturschutzrechtlichen Bedenken bestehen;
- weil die Anlage eine Fortführung des seit Oberbürgermeister Hermann Stiefvater in den 60er Jahren erfolgreich betriebenen Ausbaus der Kläranlage zu einem „Straubinger Modell" mit großer Innovationskraft bedeutet;
- weil die Anlage den Industriestandort Straubing stärkt und großes Gewicht bei der Standortsuche von Firmen aufweisen kann;
- weil Arbeitsplätze gesichert und gewonnen werden können;
- weil sich die Architektur der Anlage zufriedenstellend in die Umgebung einpassen lässt, zum Beispiel durch Verwendung von Holz und Begrünung;
- weil der in der Bundesrepublik und auch bei uns gepflegte Abtransport von Klärschlamm nach Tschechien und bis nach Holland extrem umweltbelastend und teuer ist;
- weil schon jetzt rund 30 Gemeinden ihren Klärschlamm nach Straubing bringen und die Anfragen ständig steigen;
- weil schon jetzt Klärschlamm bei der Kläranlage anfällt und abgelagert ist, der sich auf den gesamten Betrieb negativ auswirken kann;
- weil wir ohne solche leistungsfähigen Anlagen in absehbarer Zeit in unserer eigenen Sch... versinken!
Fazit: Ich empfehle Zustimmung beim Bürgerentscheid am 26. Mai!
Werner Schäfer Stadtrat (SPD) und
Verwaltungsrat für Umweltfragen