„Zeit für Konkretes“

20. März 2018

Straubinger Tagblatt | Straubinger Rundschau | 20.3.2018 |

Rathaus-SPD will Bewegung in die Theresienplatz-Diskussion bringen

Fußgängerzone
Wollen eigene Vorschläge bringen (v.l.): Stadtrat Werner Schäfer, Bürgermeister Hans Lohmeier, Fraktionschef Peter Stranninger und Stadtrat Peter Euler.

Die Rathaus-SPD hat Vorschläge zum Umbau der Fußgängerzone vorgestellt. Auf einer Pressekonferenz in der Fraunhofer-Halle am Montagnachmittag hat die Fraktion dazu fünf Punkte auf den Tisch gelegt. Bürgermeister Hans Lohmeier erklärte dabei: „Ich meine, es ist an der Zeit, dass man sich einmal ein bisserl konkreter um den Stadtplatz kümmert, bisher ist da ja nichts Konkretes.“ Die Fraktion fordert außerdem „zeitnahe Informationen zum jeweiligen Planungsstand“ für Stadtrat und Bürger.

Es sind etliche Fragen, die die SPD nach fast zwei Jahren Planung noch unbeantwortet sieht. Vor allem beim geplanten Beleuchtungskonzept ist nach Auffassung von Stadtrat Werner Schäfer immer noch unklar, zu welchen Kosten und ob überhaupt die bisherige Laternen- Lösung durch Strahler an den Hausfassaden gelöst werden kann. Eine solche Lösung hänge vom Einverständnis der Hausbesitzer ab, erklärte Schäfer, die seien aber bisher noch gar nicht befragt worden.
Die SPD hält eine solche Strahler- Lösung darüber hinaus auch für „denkmalpflegerisch bedenklich“ und schlägt deshalb vor, baldmöglichst zunächst mit den Hausbesitzern zu sprechen und dann die Beleuchtung erst einmal versuchsweise vorzustellen: „Sofern man Hausbesitzer findet, die das zulassen.“ Außerdem plädiert die Partei für den Erhalt des bisherigen Pflasters. Das geschnittene Pflaster entlang der Häuserfronten soll dazu dauerhaft barrierefrei saniert und das alte Pflaster in der Platzmitte soll grundsätzlich erhalten werden. Da, wo die Gehstreifen durch Gastronomie belegt sind, schlägt die SPD entweder eine Verbreiterung der Gehstreifen oder eine Reduzierung der Gastro-Tische vor. „Das ist eine politische Entscheidung“, erklärte Lohmeier, „wobei eine Verbreiterung wahrscheinlich verträglicher wäre.“
Die Zufahrt zur Fußgängerzone soll durch versenkbare Poller geregelt werden. „Wir haben Lieferzeiten bis 10.30 Uhr“, erklärte Lohmeier, „wer dann noch nicht draußen ist, hat ein Problem.“ Und auch die Elektrokabel-Kästen auf dem Platz „sollen wieder unter die Erde“, sagte Lohmeier: „“Die sehen aus wie überdimensionierte Lippenstifte. Da sollte man doch zustande bringen, dass man die versenken kann.“
Mit Verve wendet sich die Fraktion gegen die ursprüngliche Idee des Fußgängerzonen-Planers einer Verlegung der Buswendeschleife vor die Jesuitenkirche. Dafür müsste die dortige Linde weichen, und zwar ohne einen echten Gewinn, erklärte Schäfer mit Blick auf den dortigen Platzverlauf: „Es wäre komplett unsinnig, wenn man die Wendeschleife von der breitesten Stelle an die engste Stelle verlegen würde. Da, wo sie jetzt ist, ist der beste Platz, auch für Touristenbusse.“
Schäfer kritisierte außerdem, dass die Stadt sich mit der Musterfläche vor der Sparkasse „von vorneherein auf eine Möglichkeit eingeschossen“ habe und mahnte, dass man die Kosten für eine solche Lösung aber immer verdoppeln müsse: „Wenn wir über den Theresienplatz reden, dann müssen wir immer auch den Ludwigsplatz im Auge haben und an die finanzielle Seite denken. Die wird auch mit Zuschüssen dann nicht ganz billig kommen.“

Straubinger Tagblatt | Straubinger Rundschau | 20.3.2018 | -we-

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