Vorschläge aus der Praxis

27. Juli 2022

Ebenbeck-Betriebsratsvorsitzender Siegfried Müller bei der SPD-Fraktion

Ebenbeck
Trafen sich zu einem Austausch über den Straubinger ÖPNV: Von links Marvin Kliem, stellvertretender SPD-Bezirksvorsitzender, die Stadträte Gertrud Gruber und Bernd Vogel, Betriebsratsvorsitzender der Ebenbeck Omnibus GmbH, Siegfried Müller, Fraktionsvorsitzender Peter Euler, Unterbezirksvorsitzender Peter Stranninger, Ortsvereinsvorsitzender Simon Bründl und Bürgermeister Werner Schäfer.

Bei der vergangenen Sitzung der Straubinger Sozialdemokraten im Straubinger Stadtrat konnte die Fraktion den Betriebsratsvorsitzenden von Ebenbeck-Omnibusverkehr GmbH, Siegfried Müller, begrüßen. Denn bei seiner ersten Rede auf der DGB-Kundgebung ließ Müller damals Bürgermeister Werner Schäfer und Stadtrat Peter Stranninger aufhorchen. Ganz zentral in seiner Rede stand dabei nicht nur ein Kampf um die Verbesserungen der Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten von Ebenbeck, sondern ganz konkret auch um die alltäglichen Herausforderungen im Straubinger Öffentlichen Personennahverkehr sowie nachhaltige Verbesserungsvorschläge für die gesamte Buslinienführung bis hin zur längst überfälligen Entscheidung zu zentralen Busumsteigemöglichkeiten.

„Hierbei könnte der östliche Stadtgraben zwischen Viktualienmarkt und Salettl ein Beitrag zur Problemlösung sein“, so Müller gegenüber der Fraktion optimistisch. Aus seiner Sicht wäre somit die Fußgängerzone endlich eine echte Fußgängerzone, und die tagtäglichen Gefahren würden sich erheblich reduzieren lassen. Dabei erinnerte er an die bestens funktionierende Lösung, die bereits beim allerersten Straubinger Bürgerfest umgesetzt wurde. Bürgermeister Werner Schäfer wies darauf hin, dass noch nicht alle Voraussetzungen zur probeweisen Ludwigsplatzsperrung vorlägen, aber dies dennoch im Interesse der SPD sei. Ebenfalls auf offene Ohren sind Müllers Ausführungen zu einer möglichen Einführung einer neuen fünften Buslinie in Verbindung mit Tierpark, Frauenbrünnl und Kagers gestoßen, die durchaus als sehr wichtig erachtet würde, freute sich SPD-Ortsvorsitzender Simon Bründl. Der Betriebsratsvorsitzende unterstrich, dass er viele Herausforderungen der letzten 30 Jahre zum Straubinger ÖPNV kennenlernen durfte, wozu nicht nur das große Potential der längst überfälligen Linie 5, sondern auch die notwendige Tariftreue von Geschäftsleitung und den Stadtwerken, die die Linien an die Ebenbeck Omnibus GmbH vergeben haben. Besonders freute es die Sozialdemokraten, dass endlich auch bei Omnibus Ebenbeck ein Betriebsrat gegründet werden konnte und mit Siegfried Müller ein überaus engagierter Betriebsratsvorsitzender mit der Gewerkschaft im Hintergrund für die Belange aller Busfahrerinnen und Busfahrer nun mit stärkerer Hand arbeiten kann.
Stadtrat Peter Stranninger, Mitglied im Aufsichtsrat der Stadtwerke Straubing unterstrich weiter, dass die Tariftreue bei den Stadtwerken niemals zur Disposition stehen dürfe, und - Müllers Vorschlag - der gesamte ÖPNV für Straubing möglicherweise auch wieder unter Eigenregie der Stadtwerke zu führen unbedingt bei nächster Gelegenheit überprüft werden sollte. "Beim Zweckverband Abfallwirtschaft konnte die Rücküberführung in kommunale Verantwortung mit bisher sehr guten Ergebnissen überzeugen, was beim ÖPNV später auch funktionieren könnte", ist sich Stranninger mit Stadtrat Bernd Vogel einig. Auf Nachfrage des stellvertretenden niederbayerischen SPD-Bezirksvorsitzenden Marvin Kliem zur aktuellen Entwicklung der Fahrgastzahlen in Straubing seit Einführung des bundesweiten 9-Euro-Ticket, konnte Müller eine klare Steigerung und positive Inanspruchnahme bestätigen.
Aus seiner langjährigen Erfahrung gab der Betriebsratsvorsitzende den Sozialdemokraten noch eine weitere punktuelle Verbesserung der ÖPNV-Situation während der Volksfestzeit für ganz Straubing mit auf den Weg: Um Gefahren zu minimieren und die Linienführung attraktiv zu gestalten, wäre es denkbar, in einem ersten Modellprojekt alle aktuell bestehenden Linien in ihrer Führung während der Volksfestzeit einfach bis nach Mitternacht weiter zu betreiben und nicht noch zusätzlich zu den Überlandlinien des Landkreises weiter riskante Ein- und Ausfahrten zum Volksfestplatz möglich zu machen. "Es geht dabei auch um eine bessere Unterstützung für alle Busfahrerinnen und Busfahrer", so Müller abschließend.

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