Von Josef Unterholzner
Die höchste Auszeichnung, die Deutschlands SPD vergeben kann, ist am Samstagabend im Wappensaal des Herzogschlosses an Straubings Altoberbürgermeister und MdL a.D. Reinhold Perlak und Parkstettens Altbürgermeister und Ehrenbürger Alfons Schießwohl verliehen worden. Die SPD wolle damit das herausragende Engagement der beiden Politiker für ihre Heimat und die Sozialdemokratie gebührend würdigen, betonte MdL Ruth Müller, Generalsekretärin der bayerischen SPD. Mit großem Applaus wurden nicht nur die beiden verdienten Politiker geehrt, sondern auch drei neue Mitglieder in Deutschlands älteste Partei aufgenommen: Christof Moser, Felix Schnabl und Anna Schießwohl.
Als stellvertretender Vorsitzender der Niederbayern-SPD und stellvertretender Vorsitzender der SPD Straubing Stadt und Land begrüßte Marvin Kliem die weit über 100 Gäste im Wappensaal des Herzogschlosses. Perlak und Schießwohl seien herausragende Persönlichkeiten, die in ihren politischen Ämtern Großartiges geleistet haben.
Die beiden Geehrten dürften zu Recht stolz auf ihre Auszeichnung sein, betonte Bürgermeister Werner Schäfer. Als Perlak im Jahr 2008 in den bayerischen Landtag gewählt wurde, habe er sein Engagement für die Stadt in noch größerem Rahmen fortführen können.
Jahrzehntelanger Einsatz für die Sozialdemokratie
Der Ehrenabend für Perlak und Schießwohl sei ein weiterer Höhepunkt der Feierlichkeiten der Straubinger SPD anlässlich ihres 120-jährigen Bestehens, sagte Ruth Müller. Perlak habe sich jahrzehntelang für die Sozialdemokratie in Straubing und ganz Bayern eingesetzt. Schießwohl habe sich als Gemeinderat und Bürgermeister viele Jahre für seine Heimatgemeinde Parkstetten engagiert. „Für eure großartigen Leistungen wollen wir euch heute unseren Respekt und unsere Anerkennung aussprechen.“
Die Laudatio auf Reinhold Perlak hielt Franz Maget, der von 1990 bis 2013 Landtagsabgeordneter war, 2003 und 2008 Spitzenkandidat der SPD in Bayern, und Perlak zur Kandidatur für den Landtag motiviert hatte. Die SPD sei seit ihrer Gründung angetreten, um die Lebensbedingungen der Menschen besser zu machen. Als älteste Partei Deutschlands habe sich die SPD immer für die Demokratie eingesetzt und vor den Nationalsozialisten gewarnt. Es werde immer Gründe geben, weshalb Menschen enttäuscht sind: „Aber es gibt nie einen Grund, Faschisten zu wählen. Nie.“
Perlak habe sich aus eigener Kraft aus ärmsten Verhältnissen einer Flüchtlingsfamilie aus den Karpaten nach oben gearbeitet und dank seiner Sprach- und Managementfähigkeiten als Prokurist eines Maschinenbauunternehmens über ein Jahr in den USA und Asien gearbeitet. Er habe wesentlichen Anteil daran, dass sich Straubing zu einem attraktiven Wirtschaftsstandort weiterentwickelt hat.
40 Jahre lang für die Gemeinde eingesetzt
Martin Schießwohl hielt die Laudatio auf seinen Vater Alfons Schießwohl und schmückte sie mit zahlreichen Anekdoten aus dem Familienleben. Sein Vater habe sich als Politiker 40 Jahre lang für seine Gemeinde Parkstetten und den Landkreis Straubing-Bogen eingesetzt, davon zwölf Jahre als erster Bürgermeister, 30 Jahre als Gemeinderat und neun Jahre als Kreisrat. Mit nur drei Stimmen mehr als sein Gegenkandidat sei er 1996 zum ersten SPD-Bürgermeister im schwarzen Niederbayern gewählt worden. Bei der Wiederwahl im Jahr 2002 erreichte er 75 Prozent der Stimmen.
Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergarten oder Sportstätten waren ihm besonders wichtig. Für seine Verdienste um die Gemeinde wurde er zum Ehrenbürger ernannt. Er habe sich immer zu den Farben der SPD bekannt und sich für die Anliegen der kleinen Leute eingesetzt.
Als besonderes Geschenk zum Ehrentag ihres Opas trat Anna Schießwohl in die SPD ein. Ruth Müller händigte ihr das rote Parteibuch aus und freute sich mindestens genauso wie der Opa über das jugendliche neue Parteimitglied.
Mit einem leidenschaftlichen Schlussplädoyer wies Peter Stranninger als Vorsitzender der SPD Straubing Stadt und Land auf die besonderen Lebenswege der beiden geehrten SPD-Politiker hin und die drei neuen SPD-Mitglieder, die das Gedankengut von Deutschlands ältester demokratischer Partei in die Zukunft weitertragen werden.
Mit einem Buffet und angeregten Gesprächen wurde der offizielle Teil des Ehrenabends abgeschlossen. Simon Bründl sorgte am Klavier für die musikalische Gestaltung der Feierstunde.
Mit Erlaubnis des Straubinger Tagblatts | Straubinger Rundschau | 04.11.2024 |