Ohne Überraschungen: Bundestagswahl-Kandidaten der Niederbayern-SPD
Deggendorf. (tie) Geschlossenheit und Stärke waren das Signal, das die SPD in Niederbayern auf ihrem Bezirksparteitag am Samstag in Deggendorf aussenden wollte. Auf der Veranstaltung wurden die Kandidaten für die Bundestagswahl im kommenden Jahr gereiht. Überraschungen gab es dabei nicht. Die aussichtsreichsten Listenplätze gingen an die amtierenden Bundestagsabgeordneten Florian Pronold (Deggendorf), Christian Flisek (Passau) und Rita Hagl-Kehl (Freyung). Juso-Bundesvorsitzende Johanna Uekermann (Straubing) war eine weitere prominente Bewerberin um einen der Spitzenplätze, musste sich aber mit dem vierten Platz begnügen. Als Fünfte wurde die Landshuter Stadträtin Anja König gelistet.
Diese Reihung hatte der Bezirksvorstand den vollzählig erschienen 62 Delegierten vorgeschlagen. Sie war das Ergebnis einer Gesprächsrunde der Kandidaten am Freitag, in der dem Bezirksvorsitzenden Flisek zufolge „intensiv, aber konstruktiv“ an einer einvernehmlichen Lösung gearbeitet worden war. Der Vorschlag solle ein Zeichen der Geschlossenheit und Stärke sein, so Flisek. Die Delegierten nahmen den Reihungsvorschlag mit nur einer Gegenstimme an. Außerdem schlägt die Niederbayern-SPD – mit einer Enthaltung – den Landesvorsitzenden Pronold als Spitzenkandidaten für die Landesliste in Bayern vor.
Beste Voraussetzungen
Von den fünf Kandidaten haben Pronold, Flisek und Hagl-Kehl mit ihrer Platzierung auf Niederbayern-Ebene nun die besten Voraussetzungen, wenn am 10. Dezember in Nürnberg die Landesliste von Bayern für die Bundestagswahl gereiht wird. Denn dem Bezirk stehen auf dieser Liste maximal drei Plätze zu, die Chancen auf einen Einzug in den Bundestag haben.
Die Jungsozialisten haben für ihre Vorsitzende einen Platz unter den ersten fünf der bayerischen Landesliste gefordert. Mit ihrem vierten Platz auf Bezirksebene hat Uekermann aber schlechte Karten. Sie muss nun auf das Entgegenkommen der anderen SPD-Bezirke in Bayern hoffen, um überhaupt noch eine aussichtsreiche Platzierung zu erreichen. Die Unterstützung der Niederbayern-SPD hat sie. Uekermann wertete das als Rückenwind für Nürnberg. Man werde nun alles dafür tun, dass die Juso-Bundesvorsitzende einen Landeslistenplatz erhalte, der Aussichten auf den Einzug in den Bundestag habe, erklärte Pronold gegenüber unserer Zeitung. Jedoch fügte er hinzu: „Es gibt nichts Schwierigeres als eine Landesliste hinzubekommen, die auf einem Konsens aller sieben Bezirksverbände fußt.“
Bessere Rentenpolitik
Auf dem Bezirksparteitag machten die Kandidaten auch deutlich, mit welchen Themen die Niederbayern-SPD im kommenden Wahljahr um „jede einzelne Stimme“ kämpfen will: Die Kandidaten sprachen sich unter anderem für eine Bürgerversicherung, mehr Verteilungsgerechtigkeit und eine bessere Rentenpolitik aus.